Christian Helmle

Foto: Carolina Piasecki

 

Freischaffender Fotograf

Eidgenössischer Fotopreis (1987), Fotopreis der Stadt Thun (1999), Fotopreis des Kantons Bern (2006).
Artist in Residence: Schabramant-Kairo (1993), Rades-Tunis (2000), Berlin (2005).
Einzel-und Gruppenausstellungen in der Schweiz, Kairo, Tunis, Berlin, Dakha.
Publikationen: «Karrenfeld», report Verlag, 2000; «Bundesamt für Verkehr», 2001; «Zum Beispiel Thun», Ott Verlag, 2003; «Weisse Elefanten», Jovis Verlag, 2007; «Autofriedhof», Editions Jordi, 2008; «Waterpower», Jovis-Verlag, 2012; «Thunersee», Jovis-Verlag, 2016; «Selve», Eigenverlag, 2017; Architekten U40, Stämpfli-Verlag, 2017

Meine Arbeit wurzelt in der analogen Zeit. Auch wenn das im digitalen Zeitalter altmodisch erscheinen mag, halte ich folgenden Grundsatz ein: Von Objekten reflektiertes Licht fällt während der Oeffnung des Verschlusses auf eine lichtempfindliche Oberfläche. Das ist das fertige Bild, das nur noch entwickelt wird. Da drin ist die Energie des Moments und das ist die Magie der Fotografie.

Natur ist ein vorherrschendes Thema meiner Arbeit. Die sogenannte «wilde», aber auch die vom Menschen veränderte Natur. Was wir Natur nennen, ist oft ein Produkt der Kultivierung. Die Besiedelung des Alpenraumes hatte eine weitgehende Abholzung und Urbarmachung der Erde zur Folge. Die Eingriffe des Menschen ins Landschaftsbild können subtil, aber auch einschneidend sein.

Landschaft lädt ein zum Laufen und zum Schauen. Der Tourist sucht Sehenswürdigkeiten und romantische, überwältigende Landschaften, die das Gefühl von etwas Besonderem vermitteln. Der Sportler sucht Action und Unterhaltung, der Kontemplative Ruhe und Erkenntnis. Die Landschaft ist ein Konstrukt des Wahrnehmenden.

Eine Eigenheit des Strukturellen ist, dass sich die Grössenverhältnisse nur erahnen lassen, es handelt sich um Fraktale Strukturen. Fotografien erinnern an ein Flugbild oder an die Abbildung eines Bergmodelles, manchmal an eine konstruierte, geometrische Komposition.

In der Architekturfotografie suche ich eine Verbindung von Exaktheit und Stimmung. Es hilft, wenn ich die Räumlichkeit eines Objekts verstehe, mehr noch, wenn ich dieses als Wesen betrachten kann. Dann begegne ich dem Bau mit Respekt, unabhängig davon, wie zeitgeistig seine Architektur ist.

Die eigentliche Kunst beim Fotografieren ist das Erkennen, das Sehen – und vor dem Sehen das Aufspüren von Situationen.

Ich arbeite etwa zur Hälfte an eigenen Projekten und zur andern Hälfte an Auftragsarbeiten.